Schriftliche Überlieferungen aus über 2500 Jahren belegen, dass Sri Lanka seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. von Königen regiert wurde. Weitere Ausgrabungen geben Hinweise darauf, dass schon lange vorher die ersten Sammler und Reispflanzer in Sri Lanka lebten.
Erster dokumentierter König war Vijaya. Der der Legende nach im 6. Jahrhundert v. Chr. aus seinem indischen Königreich verbannt wurde, nach Sri Lanka reiste, dort das Volk der Singhalesen gründete und sich zum ersten König ernannte. Aus der ersten Siedlung der Singhalesen entwickelte sich ein mächtiges Königreich um die Stadt Anuradhapura, die ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. an über 1500 lang Jahre Haupstadt des Landes war.
Auf Grund der Entstehung des Buddhismus im Lande gilt dieses Jahrhundert auch als entscheidender Drehpunkt in der Geschichte und Kultur des Landes. Der Buddhismus prägt die Kultur Sri Lankas bis heute und hat in zahlreichen Orten seine Spuren hinterlassen. Einziger noch lebender Zeitzeuge ist der Bo-Baum in Anuradhapura, der als ältester dokumentierter Baum der Welt gilt und als Pilgerstätte für Buddhisten gilt. Der Überlieferung nach hat Buddha unter einem Bo-Baum seine Erleuchtung erhalten.
In den folgenden Jahrhunderten regierten verschiedene Dynastien über das Königreich und förderten ins besondere den Ackerbau. Erst im 11. Jahrhundert n. Chr. fiel das Königreich in die Hände indischer Invasoren, die die Hauptstadt nach Polonnaruwa verlegten. Weitere Invasionen folgten und die Haupstadt wurde ständig verlegt. Als wichtigste Invasion gilt die der Tamilen, die ein zweites Königreich auf der Insel gründeten und bis heute eine wichtige Bevölkerungsgruppe bilden.
Ab dem Jahr 1505 beginnt die koloniale Geschichte Sri Lankas. Die günstige Lage zwischen Südostasien und dem Orient machte die Insel interessant für die europäischen Handelsmächte. Als erste Besatzungsmacht gründeten die Portugiesen an der Westküste ihre Siedlungen. Abgelöst wurden sie 1656 von den Niederländern und 1796 von den Briten. Kolonialisiert wurden anfangs nur die Küstenregionen. Im Landesinneren hielt sich das Königreich Kandy bis ins Jahr 1815 trotz zahlreicher Vorstöße der Besatzer. Nachdem die Briten die gesamte Insel eingenommen hatten, begannen Sie mit der Förderung des Kaffeeanbaus, der ab 1860 vom Teeanbau abgelöst wurde. Im Zweiten Weltkrieg war Sri Lanka ein wichtiger Stützpunkt der Aliierten im Kampf gegen die Japaner.
Durch eine friedliche und konstitutionelle Revolution gewann Sri Lanka im Jahr 1948 seine Unabhängigkeit vom britischen Commonwealth, war bis 1972 aber weiterhin als Ceylon bekannt. Erst mit der Verabschiedung der neuen Verfassung in diesem Jahr änderte die Republik ihren Namen. 1983 brach der Bürgerkrieg zwischen den Tamilen und den Singhalesen aus. Die separatistische Bewegung der Tamilen im Nordosten des Landes zog sich über mehrere Jahre hin, in deren Folge ein brüchiger Waffenstillstand geschlossen wurde. 1998 wurde dieser von der sri lankischen Regierung gekündigt. Seit dem 20.09.2009 gilt der Bürgerkrieg mit der Zerschlagung der Tamil Tigers offiziell als beendet. Mit dem Frieden begann die Wiederansiedlung der Tamilen im Norden und Osten des Landes und der Wiederaufbau in den ehemaligen Krisengebieten.